Warum ist Diabetes mellitus ein Risikofaktor für das Herz-Kreislauf-System?
Diabetes mellitus ist eine weit verbreitete Erkrankung, bei der der Körper Schwierigkeiten hat, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Dies kann zu hohen Blutzuckerwerten führen und im Laufe der Zeit zu verschiedenen Gesundheitsproblemen, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen umfassen Beeinträchtigungen des Herzens und der Blutgefäße. Dazu gehören Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzinsuffizienz. Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko, solche Erkrankungen zu entwickeln.
Aber warum besteht dieser Zusammenhang zwischen Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
Hohe Blutzuckerwerte können im Laufe der Zeit die Blutgefäße und Nerven, die das Herz steuern, schädigen. Dies kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Weitere Risikofaktoren für das Herz-Kreislauf-System sind Bluthochdruck und hohe Cholesterinwerte, zu denen neigen Diabetiker eher.
Ein chronisch hoher Blutzuckerspiegel, wie er bei Diabetes auftritt, kann die Arterien im Körper schädigen und zur Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) führen. Dies ist die Hauptursache für viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Männern mit Diabetes ist das Risiko für einen Herzinfarkt um das Zwei- bis Dreifache höher als bei gesunden Männern, und bei Frauen mit Diabetes sogar bis um das Vierfache.
Hohe Blutzuckerwerte können zu Ablagerungen aus Fetten, Cholesterin, Kalk und Bindegewebe an der Innenwand von Blutgefäßen führen. Diese sogenannten „Plaques“ führen zur Arteriosklerose, werden jedoch durch Diabetes begünstigt.
Wie spüren Betroffene, dass sie Herz-Kreislauf-Beschwerden haben?
Die Symptome von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, welche zum Beispiel als Folge einer Diabetes auftreten, können je nach betroffenem Organ variieren. Unter anderem können folgende Symptome auftreten:
- Durchblutungsstörungen im Gehirn können zu Schwindel oder im schlimmsten Fall zu einem Schlaganfall führen.
- Am Herzen kann es zu anfallartigen Schmerzen, einem Herzinfarkt oder einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kommen.
- Durchblutungsstörungen in der Hauptschlagader, im Bauchraum oder der Beingefäße haben Schmerzen in den Beinen, die sogenannte „Schaufensterkrankheit“, zur Folge.
- Eine veränderte Struktur des Herzmuskels kann zu einer verschlechterten Pumpleistung des Herzens, Brustenge (medizinisch Angina pectoris) oder Herzrhythmusstörungen führen.
- Vor allem Menschen mit Typ-1-Diabetes leiden im fortgeschrittenen Alter oft an einer Herzschwäche, einer gestörten Pumpfunktion des Herzens. Typische Anzeichen sind Atemnot bei Belastung wie z.B. Treppensteigen oder in der Nacht.
Betroffene Personen nehmen häufig über lange Zeit keine Anzeichen wahr. Daher ist die regelmäßige Untersuchung der Blutgefäße bei Menschen mit Diabetes wichtig, um durch eine gezielte Behandlung eine verbesserte Durchblutung zu erreichen.
Kann man das Herz-Kreislauf-Risiko bei Diabetes verringern?
Ja, es gibt Möglichkeiten, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen mit Diabetes zu senken. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, das Aufrechterhalten eines gesunden Gewichts und das Einhalten der Diabetes-Behandlungspläne. Wie Ihr Lebensstil Ihr Herz-Kreislauf-System beeinflusst, können Sie in unserem Selbsttest überprüfen.
Je schlechter der Blutzucker eingestellt ist, desto höher ist das Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ist der Blutzucker optimal eingestellt, kann das Herz-Kreislauf-Risiko stark verringert werden. Die effektive Behandlung des Blutzuckers mit modernen Medikamenten kann nicht nur die Blutzuckerwerte verbessern, sondern auch einen positiven Effekt auf Herz-Kreislauf-Ereignisse haben.
Neben einer guten Blutzuckereinstellung ist auch die konsequente Behandlung weiterer Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht wichtig, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.
Für Betroffene sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, um Diabetes im Griff zu haben und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.
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