Herz und Kreislauf − eine untrennbare Einheit
Viele Menschen sind bei körperlichen Tätigkeiten schneller erschöpft. Wer bei Belastung rasch außer Atem gerät oder häufig müde ist, sollte etwas für die Fitness tun.
Unsere Lebensader: Das Herz-Kreislauf-System
Das Herz pumpt pausenlos Blut in den großen Kreislauf. Hierdurch wird der gesamte Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Das Blut in den Venen nimmt Kohlendioxid und Stoffwechselprodukte aus den Zellen auf und transportiert sie für die Ausscheidung über die Lunge oder Nieren zurück. Auch Botenstoffe und Abwehrzellen gelangen über die Blutgefäße zu ihrem Ziel.
Schlag für Schlag zieht sich das Herz im Wechsel zusammen und dehnt sich wieder aus. So pumpt der Lebensmotor ständig Blut in die großen, kleinen und kleinsten Adern. Die Blutgefäße bilden die Infrastruktur für den Kreislauf - wie ein stark verzweigtes Straßennetz.
Das Herz besteht aus einer linken und einer rechten Hälfte. Beide Hälften haben einen Vorhof und eine Kammer. Insgesamt vier Herzklappen stellen sicher, dass das Blut in die richtige Richtung fließt. Im linken Vorhof beginnt der große Kreislauf, auch Körperkreislauf genannt. Das Blut gelangt vom linken Vorhof in die linke Herzkammer. Von hier fließt es über die Hauptschlagader (Aorta) in die Arterien. Die Arterien befördern das Blut zu den Organen. Dort verästeln sich die Arterien in feinste Arteriolen und Kapillaren. In den Kapillaren gibt das Blut Sauerstoff und Nährstoffe an die Körperzellen ab. Gleichzeitig nimmt es Kohlendioxid und andere Abbauprodukte des Stoffwechsels auf. Das nun sauerstoffarme Blut gelangt über die Venen zurück ins Herz. Hier wird es über den rechten Vorhof in die rechte Herzkammer transportiert. Dort beginnt der kleine Kreislauf, auch Lungenkreislauf genannt. In der Lunge gibt das Blut Kohlendioxid ab und nimmt Sauerstoff auf. Der Blutkreislauf beginnt von neuem.
Elastische Blutgefäße entlasten das Herz
Gesunde Gefäße, gesundes Herz: Elastische Gefäße erleichtern dem Herzen die Arbeit. Je dehnbarer die Gefäße sind, desto besser kann das Herz den Körper bei Belastungen mit Blut versorgen. Eine wichtige Rolle spielt hier die Substanz Stickstoffmonoxid (NO). Stickstoffmonoxid wird von der innersten Wandschicht der Blutgefäße gebildet. Es reguliert die Erweiterung der Blutgefäße. Im Lauf des Lebens altern die Zellen in den Gefäßen, sie produzieren immer weniger Stickstoffmonoxid. In der Folge können sich die Blutgefäße nicht mehr richtig entspannen. Das Herz muss mehr Kraft aufbringen, um das Blut durch die steifen Gefäße zu pumpen. Der Blutdruck steigt und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Der Mensch braucht Sauerstoff
Das Herz-Kreislaufsystem versorgt alle Zellen mit lebenswichtigem Sauerstoff. Die einzelnen Gewebe und Organe benötigen abhängig von ihrer Aktivität ganz unterschiedliche Sauerstoffmengen. So brauchen die Muskeln der Beine beim Treppensteigen natürlich mehr Sauerstoff als beim gemütlichen Sitzen auf dem Sofa. Das Herz pumpt immer genau die richtige Menge Blut durch die Gefäße, damit wir unbeschwert gehen oder laufen können. Aber wie macht es das?
Wenn der Körper kurzfristig mehr Sauerstoff braucht, reagiert das Herz, indem es
- den Puls erhöht, also schneller schlägt,
- sich kräftiger zusammenzieht, sodass mehr Blut in den Kreislauf gepumpt wird,
- den Blutdruck für kurze Zeit erhöht.
So sorgt das Herz dafür, dass in den Zellen auch bei kurzfristiger Anstrengung genug sauerstoffreiches Blut ankommt.
Unser Herz: Der wichtigste Muskel des Körpers
… schlägt im Laufe eines 70-jährigen Lebens durchschnittlich 2,6 Milliarden Mal.
… pumpt Tag für Tag etwa 6.000 Liter Blut durch den Kreislauf – das entspricht rund 50 Badewannen.
… ist der einzige Muskel, der lebenslang nicht einmal einen kurzen Moment ausruhen kann.
Wunder der Natur: Unser Herz-Kreislauf-System
… weist eine enorme Länge auf: Würde man sämtliche Arterien und Venen des menschlichen Gefäßsystems aneinanderreihen, ergäbe sich die unvorstellbare Gesamtlänge von rund 100.000 Kilometern – das entspricht dem zweieinhalbfachen Erdumfang!
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